12.06.2003
Dann lag eine lange Fahrt vor uns. Von den Bergdörfern fuhren wir über Chiang Rai nach Chiang Mai, mitten durch herrliche Bergszenerie. Chiang Mai ist bekannt für seine vielen Handwerksbetriebe, die meist auch besichtigt werden können. Wir waren zuerst in einem Betrieb für Lackarbeiten. Es war hochinteressant zu sehen, wie Teller, Schalen, Dosen und andere Gegenstände gefertigt werden. Den Wert der Lackarbeiten kann man erst richtig einschätzen, wenn man einmal die Herstellung miterlebt hat. Lackarbeiten sind vielmals auch in Tempeln zu sehen. Natürlich gibt es bei jedem Betrieb auch einen Verkaufsraum, wo man je nach Geschmack schöne Dinge zu günstigen Preisen erwerben kann. Als nächstes fuhren wir zu einem Silberwarenbetrieb. Im Verkauf konnte man hier insbesondere Schmuck erwerben. Etwas lästig waren die Verkäuferinnen, die einem auf Schritt und Tritt folgten.
Zum Schluss besichtigten wir noch eine Holzschnitzerei. Wir hätten uns noch einige Manufakturen mehr ansehen können, wie z.B. eine Seidenweberei oder eine Schirmmalerei, aber so viel Zeit war nicht mehr.
Nachdem wir in unserem Hotel, dem Amity Green Hill Hotel etwas außerhalb des Stadtzentrums eingecheckt hatten, ging´s dann auch schon wieder weiter zum Massage-Salon. Dort erwarteten uns 2 Stunden Entspannung pur bei thailändischer Massage (500 Baht). Bevor es los ging bekamen wir bequeme Sachen und grünen Tee (geduscht sollte man vorher haben). Die Massage selbst war einfach spitzenmäßig und die 2 Stunden vergingen wie im Flug. Nur die Füße waren zum Schluss durch die Klimaanlage etwas kalt geworden.
Da wir nun völlig gelockert waren, forderte unser Magen auch sein Recht. Wir wurden nahe des Nachtmarkts, direkt am "Deutschen Hofbräuhaus" abgeladen. In Chiang Mai scheint man generell gut auf Deutsche eingestellt zu sein, denn auch in den Hotels findet man oftmals deutsche Übersetzungen. Unsere Gruppe war vom Hofbräuhaus sofort hellauf begeistert und wollte dort unbedingt essen gehen. Uns hingegen widerstrebte es. Zum einen wollen wir nicht Deutsch essen und zum anderen war es für thailändische Verhältnisse sehr teuer. Wir bummelten stattdessen über den Nachtmarkt und fanden dabei zufällig einen Nachtessenmarkt, wo es eine riesige Auswahl an thailändischer und internationaler Küche zu absolut günstigen Preisen gab. Nebenbei wurden auf einer Bühne thailändische Tänze aufgeführt. Das war Atmosphäre, die uns gefiel und von der wir uns gern gefangen nehmen ließen. Zurück zum Hotel nahmen wir uns ein Tuk-Tuk. Unsere Reiseleiterin hatte uns 60-80 Baht als Richtlinie für die Strecke genannt. Die Preisverhandlungen begannen jedoch bei 170 Baht! Wir konnten uns dann doch mit dem Fahrer auf 70 Baht einigen.
13.06.2003
Vormittags stand der Besuch eines Elefantencamps auf dem Programm. Nachdem wir uns ausreichend mit Bananen versorgt hatten, konnten wir die Dickhäuter erst einmal füttern. Nachher gab´s ein ausgiebiges Bad im Fluss, was die Tiere sichtlich genossen. Da es sich in den Camps in erster Linie um ehemalige Arbeitselefanten handelt, wurde uns im Anschluss die Arbeit mit den Elefanten vorgeführt. Schließlich bekamen wir dann auch die Gelegenheit selbst auf einem Elefanten durch den Dschungel zu "reiten". Wenn man in Thailand ist, sollte man dies unbedingt einmal erlebt haben. Es ist erstaunlich, wie sicher sich die großen Tiere auf den schmalen Dschungelpfaden bewegen. Die Tour ging zum Teil auch im Fluss lang.
Nach dem einstündigen Ritt "sattelten" wir um auf Bambusflöße, auf denen wir uns mit einem Führer ca. eine Stunde den Fluss stromabwärts treiben ließen. Gegen die stechende Mittagssonne gab´s lustig aussehende, aber sehr praktische Bambushüte.
Nach dem Mittagsbüffet im Royal Ping Resort stand der Besuch einer Orchideen-Farm auf dem Programm. Dieser Abstecher war jedoch nicht unbedingt lohnenswert. Wir hatten gedacht, Orchideen in einer Art Park oder Garten zu sehen, doch leider hingen die Orchideen in Reih und Glied wie in einer Gärtnerei und nur wenige blühten. Auf der Farm überraschte uns ein kräftiger tropischer Regenschauer. Zum Glück hatten wir Unterstellmöglichkeiten. Einem aus unserer Reisegruppe ging es sehr schlecht. Er hatte wahrscheinlich einen Sonnenstich abgekommen und zusätzlich machten sich Nebenwirkungen des Medikaments Larium (gegen Malaria), das er vorbeugend eingenommen hatte, bemerkbar.
Trotzdem fuhren wir noch zum Wat Phra That Doi Suthep (30 Baht Eintritt), dem Wahrzeichen Chiang Mai´s. Dieses Kloster liegt auf einem Berg hoch über Chiang Mai, mit einem fantastischen Blick auf die Stadt und deren Umgebung. Die unzähligen Serpentinen auf den Berg rauf bekamen unserem Mitreisenden im Bus gar nicht gut. Zum Tempel selbst führen noch einmal ca. 300 Stufen. Wem das zu anstrengend ist, der kann auch die Zahnradbahn für 20 Baht (hin und zurück) nehmen. Lange Hosen und bedeckte Schultern sind für die Besichtigung Pflicht. Mittelpunkt des Tempels ist ein 79 Fuß hoher Chedi, verziert mit eingravierten Goldplatten.
Als wir zurück im Hotel waren, ließen wir beide uns noch ein Stückchen weiter zum Einkaufscenter "It City" fahren, um durch die Geschäfte zum bummeln. Nach einer kurzen Dusche ging´s dann schon zum Kantoke-Dinner, was man nicht unbedingt mitgemacht haben muss. Das Essen war zwar okay, doch die Tanz- und musikalischen Einlagen begeisterten uns nicht gerade. Außerdem waren außer uns noch andere Reisegruppen da. Wir kamen uns wie absolute Pauschaltouristen vor und hätten uns viel lieber auf den Nachtessenmarkt vom Vorabend gewünscht. Bloß gut, dass wir solch ein Kantoke-Dinner nicht schon in Bangkok mitgemacht hatten.