Die Liparischen oder auch Äolischen Inseln sind ein Inselarchipel bestehend aus sieben kleinen Inseln nordöstlich von Sizilien. Mit unserem Mietwagen hätte es keinen Sinn gemacht, diese Tour zu bestreiten, da wir das Auto sowieso den ganzen Tag im Hafen von Milazzo hätten stehen lassen müssen. Und so entschieden wir im Vorfeld, diese Tour über eine örtliche Reiseagentur in Taormina zu buchen, was sich sehr einfach und schnell erledigt hatte.
Am Tag ging es 6.30 Uhr mit dem Reisebus in Taormina los und schon 9 Uhr legte die Fähre zur Überfahrt in Milazzo ab. Wir steuerten zunächst die Insel Lipari an, die größte und zugleich Hauptinsel der Gruppe. Die Fährüberfahrt dauerte ca. 2 Stunden. Auf Lipari angekommen, stiegen wir in einen bereit stehenden Reisebus um, mit dem wir eine 1-stündige Fahrt rund um die Insel machten. Sehr berauschend und beeindruckend war die Tour nicht. Drei Mal wurde für Foto- und Videostops gehalten. Lipari hat an sich auch nichts Besonderes zu bieten. Es gibt dort zwar die Bimssteinbrüche und Aussichtspunkte auf die Küste und die Nachbarinseln, aber das war´s auch schon. Wir fanden die Insel nicht besonders lohnenswert, was vielleicht aber auch daran lag, wie wir mit dem Bus umhergefahren wurden. Uns störte einfach die Massenabfertigung - aber wir hatten es uns ja so ausgesucht.
Mit einem Aliscafo (Tragflügelboot) - ist um einiges schneller als die normale Fähre, dafür aber fast drei Mal so teuer - fuhren wir anschließend zur Nachbarinsel Vulcano, wo noch deutlich Anzeichen von vulkanischem Ursprung zu erkennen sind. Auf der Insel hatten wir drei Stunden zur freien Verfügung. Ursprünglich wollten wir auf den Gran Cratere (Vulkangipfel) laufen. Temperaturen von über 30°C und eine sehr hohe Luftfeuchte hielten uns jedoch davon ab, zumal wir genau zur Mittagszeit auf der Insel waren und der Aufstieg vollkommen schattenlos gewesen wäre. Dieser Tortur wollten wir uns dann doch nicht aussetzen. Für Auf- und Abstieg hätten wir immerhin ca. 1,5 bis 2 Stunden benötigt. Nachdem wir uns in einem Supermarkt mit etwas Essbarem versorgt hatten, liefen wir mit unserem Proviant zum nicht weit entfernten Porto Ponente ("Westhafen"), wo es eine sehr schöne Bucht mit feinem Lavasand gibt - ideal für eine Mittags- und Badepause. Nachdem wir uns erfrischt und gestärkt hatten, besichtigten wir noch den
Strand von Porto di Levante ("Osthafen"). Hier sollte es eigentlich an manchen Stellen im Meer brodeln, weil aus Fumarolen Gase und Dämpfe ausströmen und so das umgebende Wasser erhitzt wird. Wir konnten jedoch solche Aktivitäten im Meer nicht beobachten. Etwas abseits vom Strand liegt Aqua di Bagno, ein warmer Schlammtümpel, in dem sich so mancher Inselbesucher suhlt (Eintritt 1 €). Der Schlamm soll heilende Wirkung haben, was wir beim Anblick des Tümpels nicht so recht glauben wollten. Direkt neben dem Schlammtümpel dampft es aus der Erde, die Steine haben durch Ablagerungen verschiedenste Farben und überall riecht es stark nach Schwefel. Gegen 16.20 Uhr ging die Fähre zurück nach Milazzo. Obwohl wir nicht viel gelaufen sind, waren wir dennoch ziemlich erschöpft.
Unser Resümee: Die Inseln sind mittlerweile reichlich überlaufen und bieten kaum noch individuelles Erlebnis. Wer nicht dort gewesen ist, hat nicht viel verpasst. Was uns noch gereizt hätte, ist Stromboli - die von Sizilien am weitesten entfernte Insel des Archipels, auf der vulkanische Aktivität fast stündlich bei kleinen Vulkanausbrüchen zu beobachten ist. Uns schreckte allerdings der Preis zurück, den man für Touren dahin verlangte.
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