Zum Erkunden der Insel ist ein PKW am besten geeignet. Man gelangt zügig von A nach B und erreicht damit auch entlegene, idyllische Badestrände. Wer wie wir, die Strapazen, mit dem eigenen Auto nach Sizilien zu fahren, nicht auf sich nehmen will, sondern dahin fliegt, mietet sich spätestens vor Ort einen fahrbaren Untersatz. Unsere Erfahrung ist, dass die Buchung des Mietwagens in Deutschland fast um die Hälfte günstiger ist als auf Sizilien. Bei 4 Tagen Mietdauer haben wir direkt über den Reiseveranstalter 36 € pro Tag bezahlt. In Sizilien begannen die günstigsten Preise bei ca. 70 € pro Tag. Der Fiat Punto war neu und in einem Topzustand und für unsere Belange völlig ausreichend. Als praktisch empfand Ronny die Cityfunktion der Servolenkung. So eingestellt ließ sich der Fiat fast mit einem Finger lenken.
Wer das Nomadendasein bevorzugt, kann die Insel auch per Wohnmobil erkunden. Die Fahrer sollten allerdings geübt im Umgang mit dem Vehikel sein, da mitunter sehr steile und kurvige Bergstraßen sowie enge Straßen in den Ortschaften auf sie warten.
Ansonsten ist Siziliens Straßennetz relativ gut ausgebaut und der Zustand der Wege war ebenfalls überraschend gut. Am schnellsten kamen wir auf der Autobahn voran, hier wird teilweise auch eine Mautgebühr verlangt. Allerdings sieht man dabei nicht viel vom Land und so sollte man sich die vielen kleine Erlebnisse entlang einer Landstraße nicht entgehen lassen.
Ein für Sizilien sehr typisches und beliebtes Verkehrsmittel sind die Roller. Nicht zu überhören in den Städten, sind sie überaus praktisch, da man damit am schnellsten vorwärts kommt und kein Parkproblem hat. Als Autofahrer muss man höllisch auf die Rollerfahrer Acht geben. Sie nehmen einem schnell mal die Vorfahrt, überholen auf Teufel komm raus oder rasen was das Zeug hält. Die Rollermiete ist nur vor Ort möglich und nicht so ganz billig, wie wir ursprünglich dachten.
35 € pro Tag werden schon verlangt, dafür hatten wir unseren Kleinwagen gebucht.
Öffentliche Verkehrsmittel sind hingegen sehr preiswert und das Netz ist sehr gut ausgebaut. Fast jeder kleine Ort ist per Bus erreichbar, allerdings benötigt man wesentlich mehr Zeit als mit dem PKW. Das gleiche gilt für die Bahn. Aufgrund der Topographie der Insel besteht das Bahnnetz nur aus einigen Hauptverbindungen. Wir haben lediglich einmal den Bus benutzt, so dass wir hier kaum Informationen geben können.
Was wir allerdings aus eigener Erfahrung gut beurteilen können ist, dass der Fahrstil der meisten italienischen Fahrer typisch südländisch ist. Es wird sehr aggressiv und rücksichtslos gefahren und besonders in den Städten ist das nichts für schwache Nerven. Das kann man nur durch Routine wettmachen, denn mit einem fremden Auto unterm Hintern käme man sonst ganz schön ins Schwitzen. Auch das Parken ist eine Kunst für sich. Nicht in zweiter, sondern manchmal in dritter Reihe wird geparkt und man muss schon gewaltiges Glück haben, um ein freies Plätzchen zu finden. In den Innenstädten ist es fast aussichtslos, so dass es besser ist am Stadtrand zu parken.