Um nach Agrigento zu gelangen, mussten wir die halbe Insel durchqueren, weshalb wir auch früh aufbrachen. In ca. 2 ½ Stunden war die Strecke über die Autobahn bewältigt. Zunächst wollten wir uns die Altstadt ansehen und die sizilianische Küche in dieser Gegend probieren. Diesen Plan gaben wir allerdings schnell wieder auf, denn es war schier unmöglich am Rande der Altstadt irgendeinen Parkplatz zu finden. Die Stadt war ein einziges Verkehrschaos und selbst so ein kleiner Flitzer wie der Fiat nützt einem nichts bei der Parkplatzsuche. Also fuhren wir gleich zu den Ausgrabungsstätten im "Tal der Tempel" unterhalb der Stadt. Welch ein Glück, hier bekamen wir einen Stellplatz (2 €). Für die Besichtigung der Ausgrabungsstätten (ohne Archäologisches Museum) wurden stolze 4,50 € pro Person fällig. Wenn man bedenkt, dass man keinerlei Erklärungen zu den Objekten erhält oder an diesen findet, ist das recht unangemessen. Uns blieben demzufolge nur unsere beiden Reiseführer als Informationsquelle.
Die Via dei Templi teilt das Tal in den westlichen und den östlichen Bezirk. Von den beiden ehemaligen monumentalen Tempeln im westlichen Bezirk zeugen heute nur noch ein paar Ruinen. Die Ausmaße der Tempelanlagen sind nur noch mit viel Phantasie vorstellbar. Von den Tempelanlagen im östlichen Bezirk ist dagegen etwas mehr zu sehen. Der Concordia-Tempel gehört zu den am besten erhaltenen griechischen Tempeln überhaupt. Da seine Säulen in der Vergangenheit mit Mauern verbunden waren, konnte er alle Erdbeben überleben. Nach Möglichkeit sollte man das Tal der Tempel um die Mittagszeit meiden, denn die Sonne brennt dann unbarmherzig. Schatten gibt es so gut wie keinen. Der östliche Tempelbezirk ist ständig geöffnet - interessant für einen abendlichen Besuch, wenn die Tempelanlagen angestrahlt werden.
Unsere Mägen hingen uns mittlerweile in den Kniekehlen. Zum Glück fanden wir ein nettes Restaurant in der Nähe des Tales, wo wir einmal so richtig sizilianisch essen konnten. Nach dem Kulturteil sollte jetzt der Erholungsteil mit dem alltäglichen Badevergnügen folgen. Wir fuhren also Richtung Norden nach Eraclea Minoa (ca. ½ Stunde). Neben Ausgrabungsstätten, die wir jedoch nicht besuchten, gibt es dort einen fantastischen Sandstrand unterhalb der Kreidefelsen, der mit jedem Fahrzeug bequem und ohne großen Fußmarsch zu erreichen ist. Das Gebiet ist, abgesehen von einem Campingplatz und einigen Ferienwohnungen kaum touristisch erschlossen. Und so waren am Strand nur vereinzelt Urlauber anzutreffen. Das Meer fällt hier flach ab und wir konnten herrlich im warmen Wasser relaxen. Wenn man schon einmal in Agrigento ist, sollte man sich diesen netten Badefleck keineswegs entgehen lassen. Von Eraclea Minoa zurück nach Taormina benötigten wir später ca. 3 Stunden.
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