| Home | 11-Januar-2009
Bali - Osten

10.08.
Bereits bei der Buchung unseres Hotels auf Bali bekamen wir von Transorient mitgeteilt, dass ein Inselausflug der Wahl im Preis inklusive ist. Zunächst wollten wir auf dieses Gratis-Angebot pfeifen und unser eigenes Ding machen, doch dann dachten wir, warum nicht. Zwischen fünf verschiedenen Touren konnten wir wählen. Einen Teil des Nordwestens hatten wir ja bereits bei unserer Ankunft kennen gelernt. Also entschieden wir uns für die Tour "Geheimnisvoller Osten Bali´s", die für uns am vielversprechendsten klang.
Bale Kambang
Gegen 8 Uhr wurden wir im Hotel abgeholt und als der Bus voll war, ging unsere Touri-Tour endlich los. Unser erster Stopp war der Ort Tihingan bei Semarapura, wo wir eine Werkstatt für Gongs und Gamelan-Instrumente besichtigten. Anschließend fuhren wir weiter nach Semarapura (ehemaliges Klungkung),offene Gerichtshalle wo wir im Taman Gili ("Park mit Inselchen"), der einst zum Fürstenpalast gehörte, zwei bedeutende, vollständig restaurierte Kulturdenkmäler anschauten.Zuerst inspizierten wir die Bale Kerta Gosa, eine offene Gerichtshalle aus dem 18. Jahrhundert. Hier richteten bis 1950 im Namen des Fürsten drei hohe Brahmanenpriester über Verbrechensfälle, die nicht innerhalb der Dorfgemeinschaft geregelt werden konnten. ZiegelsteintorDie Innenflächen des Dachstuhls sind über und über mit Fresken bemalt. Die unteren Bildreihen zeigen alle Folterqualen der Hölle, die oberen alle Wonnen des Paradieses. Neben der Gerichtshalle liegt der Bale Kambang, ein schwimmender Pavillon inmitten eines künstlich angelegten Lotusteiches. Er erfüllte im Laufe seiner Geschichte mehrere Funktionen und ist ebenfalls mit farbenprächtigen Deckengemälden versehen. Integriert in die Parkanlage sind außerdem ein schönes Ziegelsteintor (Pemedal Agung) sowie ein kleines Museum. Der Eintritt in den Park kostet für Erwachsene 5.000 Rp., Kinder zahlen 2.000 Rp. Das Tragen eines Sarongs oder Tempelschals ist hier nicht erforderlich.

Eingang zur FledermaushöhleZeremonie

Unser nächstes Etappenziel war Goa Lawah (Fledermaushöhle) mit dem gleichnamigen Tempel, der zu den neun Reichstempeln Balis zählt. Die Höhle hat ihren Namen nach den als heilig geltenden Fruchtfledermäusen, die an der Decke der kleinen Grotte hängen, welche vermutlich der Eingang zu einem weit verzweigten Höhlensystem sein soll. Der Eintritt ist mit 2.000 Rp. für Erwachsene und 1.000 Rp. für Kinder sehr günstig. Das Tragen von Sarong und Tempelschal ist ein Muss. In Acht nehmen sollte man sich vor den vielen aufdringlichen Händlern vor dem Eingang. Vielleicht waren bei uns extra viele vor Ort, weil gerade eine Zeremonie zur Darbringung von Opfergaben stattfand, der wir beiwohnen konnten.

Pura Besakih
Höhepunkt des Tages war die anschließende Besichtigung des Tempels aller Tempel auf Bali - dem Pura Besakih.Pura Besakih Die riesige, in Terrassenform erbaute Anlage mit über 200 verschiedenen Hallen, Pagoden und anderen Bauten liegt am Fuße des heiligen Vulkans Gunung Agung. Als höchster Berg Balis wird er als Sitz der Göttin Shiva verehrt und gilt als symbolischer Mittelpunkt des Universums. Der Pura Besakih ist das Hauptheiligtum und der Muttertempel der Insel.Aufstieg zum Eingang Jedes der alten Fürstengeschlechter, jede Zunft und Dorfgemeinschaft unterhält in dem Tempelkomplex einen eigenen heiligen Bezirk mit Schreinen und Altären, über die ihre Tempel mit diesem zentralen Heiligtum in Verbindung stehen. Rund ums Jahr finden im Pura Besakih vielerlei Feierlichkeiten und Zeremonien statt. Auch bei unserem Besuch war gerade eine Zeremonie im Gange. Der Zutritt zu den inneren Bezirken der einzelnen Tempelheiligtümer ist meist nur Balinesen gestattet, doch kann man fast überall bequem über die Mauern schauen.Pura Besakih Für den Eintritt in den Tempel zahlen Erwachsene 7.500 Rp. und Kinder 6.000 Rp. Fotoapparat und Videokamera kosten mit 1.000 Rp. bzw. 2.500 Rp. extra. Wer keine langen Sachen trägt, muss für die Sarongausleihe noch einmal 5.000 Rp. einplanen. Vom Parkplatz zum Tempel geht es über 700 m kontinuierlich bergauf. Der Weg ist gesäumt von unzähligen Verkaufsständen, deren Verkäufer mal mehr, mal weniger aggressiv ihre Waren anbieten. Der Aufstieg kann zum Spießrutenlauf werden.Herrliche Pagoden Die Aufdringlichkeit der Händler muss schon mal so schlimm gewesen sein, dass die Veranstalter den Tempel aus ihren Besichtigungsprogrammen gestrichen hatten. Am Eingang bzw. im Tempel selbst hat man aber auch noch keine richtige Ruhe, denn immer wieder versuchen Einheimische sehr aufdringlich und hartnäckig, sich den Besuchern als Gästeführer anzubieten. Wenn man den Tempel allein ohne eine Gruppe besucht, sollte man am besten so tun, als gehöre man zu einer Gruppe dazu. Durch seine Lage in 900 m Höhe ist der Tempelkomplex oft in Nebel gehüllt und ein Regenschauer ist am Nachmittag sehr wahrscheinlich. Beim Abstieg überraschte uns auch ein kräftiger Regenguss, der uns bis auf die Haut durchnässte.

TempelfestAuf unserem Rückweg zum Hotel legten wir noch einen kurzen Stopp an einem Tempel ein, wo gerade ein Geburtstag zelebriert wurde. Wie allgemein üblich bei Tempelfesten auf Bali waren auch hier die bunten Opfergaben zu riesigen Türmen aufeinander geschichtet. In silbernen Schalen und geflochtenen Körben stapelten sich Früchte und Blüten. Erstaunlich war für uns zu hören, dass nach der Zeremonie alles wieder eingepackt und gegessen wird. Die Geister hatten ja im Tempel ausreichend Gelegenheit, den inneren Wert der Opfergaben anzunehmen.Opfergaben

Wieder zurück im Hotel, freuten wir uns auf eine heiße Dusche und trockene Sachen. Zum Glück gab´s keine Erkältung als Nachspiel. Da wir auf der Tour ein reichliches Mittagsbüffet gehabt hatten, ließen wir das Abendessen aus und gingen nur noch kurz in die Fischrestaurants am Strand etwas trinken.

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