| Home | 11-Januar-2009
Bali - Mitte

12.08.
Unsere Tour ins Zentrum von Bali unternahmen wir auf eigene Faust. Es stand die Frage, selbst ein Auto mieten oder ein Fahrzeug mit Fahrer. Letzteres erschien uns die bessere Alternative für Bali. Doch wo in Jimbaran einen Fahrer herbekommen? Bei unserem Ausflug auf die Halbinsel Bukit Badung hatten wir beim Uluwatu-Tempel vier Deutsche getroffen, die mit Fahrer unterwegs waren. Wir kamen mit denen ins Gespräch. Sie waren mit ihrem Fahrer sehr zufrieden und konnten uns diesen weiterempfehlen. Da er auf uns einen netten und verlässlichen Eindruck machte, vereinbarten wir mit ihm gleich einen Tag für unsere Tour.
Reisterrassen
Es kam dann aber doch etwas anders, denn er schickte seinen Bruder, da er selbst angeblich keine Zeit hatte. Sein Bruder konnte leider so gut wie kein Englisch und demnach gab es keinerlei extra Erklärungen. Er war wirklich nur unser Chauffeur.

ElefantenhöhleUnser erster Stopp war bei Goa Gajah (Elefantenhöhle). Vom Parkplatz führen Stufen zur 15 m tiefer gelegenen Kultstätte. Der Eingang zur Höhle ist umschlossen von einer Dämonenfratze. Bei den Ausgrabungen wurde sie ursprünglich für einen Elefantenkopf gehalten, daher auch der Name. Gemäß einer Legende soll der Dämon mit seiner enormen Kraft den Berg Mahameru in zwei Teile zerrissen und so die beiden Vulkane Gunung Agung und Gunung Batur geschaffen haben. In der Höhle ist es sehr dunkel, so dass man die in Nischen aufgestellten Figuren nur schwer erkennen kann. Vor der Höhle wurde 1954 bei Ausgrabungen ein Badeplatz freigelegt. Von den beiden Badebecken stand eines den Männern und eines den Frauen zur Verfügung. Bei langen Hosen reicht ein Tempelschal für die Besichtigung aus. Der Eintritt kostet 4.100 Rp. für Erwachsene und 2.100 Rp. für Kinder. Am besten besichtigt man die Anlage bis 9 Uhr. Dann ist man ziemlich allein und es sind auch noch keine aufdringlichen Händler da. Man hat auch noch die Möglichkeit, weiter zum Fluss hinab zu steigen, wo zwei verwitterte Buddha-Figuren stehen.Gunung Kawi Wir sparten uns den Abstieg und fuhren lieber weiter nach Gunung Kawi, den Königsgräbern in Tampaksiring.

Fast wären wir vorbei gefahren, weil unser Fahrer dachte, wir wollen zum anderen Gunung Kawi. Die Anlage gilt als Balis größtes frühgeschichtliches Monument.Reisterrassen Es stammt aus dem 11. Jahrhundert, wurde aber erst 1920 entdeckt. Die Anlage sieht teilweise sehr mitgenommen aus und ist stark verwittert. Überall lag Baumaterial herum und es wurde fleißig gewerkelt. Am meisten beeindruckte uns der Weg hinab zu den Gräbern über die 315 Stufen. Die herrlichen Reisterrassen links und rechts des Weges entschädigten für den schweißtreibenden Ab- und Aufstieg.

Als nächstes stand Pura Gunung Kawi Sebatu auf unserem Besichtigungsplan.Gunug Kawi Sebatu Das Quellheiligtum liegt malerisch in einem Talkessel. Die von moosbewachsenen Mauern eingefassten drei Badebecken und das Heiligtum in Form eines quadratischen Teiches, in dessen Mitte sich ein kleiner offener Schrein mit einem Steinthron erhebt, dienen rituellen Reinigungszwecken. Beeindruckend sind auch die kunstvollen Schnitzereien und Dämonenfiguren. Die Anlage hat uns gut gefallen, da sie sehr gepflegt und nicht so stark besucht ist. Bei langen Hosen ist für die Besichtigung nur ein Tempelschal erforderlich. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4.100 Rp. und für Kinder 2.100 Rp.

Gunug Kawi SebatuBadebeckenDämon

Bevor wir weiterfahren konnten, gab es erst einmal Diskussionen mit unserem Fahrer (sofern das mit Händen und Füßen machbar ist). Anscheinend war er von seinem Bruder nicht vollständig über unsere Pläne informiert, was bei uns einen bitteren Beigeschmack hinterließ. Nachdem wir mit seinem Bruder telefoniert hatten, fuhr er uns dann für den Rest des Tages ohne weitere Diskussionen wohin wir wollten.

Auf dem Weg nach Ubud, der Künstlerhochburg Balis, Fürstliche Residenzkamen wir an wunderschönen Reisterrassen vorbei. Reis wird auf rund einem Viertel der Inselfläche kultiviert. Bewässerungs- und Anbautechnik der balinesischen Reisbauern gelten bis heute als unübertroffen. In Ubud bummelten wir zunächst über den zweistöckigen Basar, wo man alles Mögliche kaufen kann. Allerdings wiederholt sich das Angebot oft.Prachtvoll Unweit des Marktes in einer Seitenstraße kann man in kleinen Warungs sehr günstig und lecker essen. In einem der Warungs legten auch wir eine Mittagspause ein. Gegenüber dem Basar befindet sich die Residenz der fürstlichen Familie Puri Saren Agung. Die Besichtigung der Anlage ist kostenfrei und lohnt auf jeden Fall schon wegen ihrer kunst- und prunkvollen Gestaltung. In einem Teil der Anlage, die beim Erdbeben von 1917 zerstört und größtenteils erst vor wenigen Jahren wieder aufgebaut wurde, ist heute ein Hotel untergebracht. Im anderen Teil wohnt die fürstliche Familie.

Pura Taman AyunPura Taman Ayun
Von Ubud ging es weiter nach Mengwi zum Pura Taman Ayun (Gartentempel im Wasser). Er gehört zu den Reichstempeln Balis und ist eine der größten und schönsten Tempelanlagen der Insel (Eintritt 3.000 Rp.). Die Anlage steht stellvertretend für den in einem Milchsee schwimmenden heiligen Berg Mahameru. Die drei Höfe symbolisieren die drei Bereiche der Erdgeister, Menschen und Götter. Der Haupthof mit seinen vielen Balen und Merus darf nicht betreten werden. Man kann ihn aber außerhalb der Mauern umrunden und hat von allen Seiten einen guten Blick in den Hof.

EingangPura Taman AyunPura Taman Ayun

Endpunkt unserer Tagestour war der Meerestempel Pura Tanah Lot an der Westküste.Pura Tanah Lot in der Abendsonne Der Tempel zählt zu den berühmtesten und fotogensten Bauwerken Balis. Besonders beliebt ist er bei Sonnenuntergang, aber dann ist auch mit jeder Menge Touristen zu rechnen. Bei unserem Besuch war gerade Ebbe, so dass wir bis zum Felsen, auf dem der Tempel steht, laufen konnten. Für Nicht-Hindus ist allerdings der Zutritt zur eigentlichen Tempelanlage nicht gestattet. Bei Ebbe kann man wunderbar am Strand unterhalb der Klippen entlang laufen und sich trotz der vielen Touristen ein ruhiges Plätzchen für den Sonnenuntergang suchen. SonnenuntergangDas taten wir dann auch und fanden am Rande des oberhalb gelegenen Golfplatzes ein Plätzchen ganz für uns allein. Der Sonnenuntergang war auf alle Fälle ein Erlebnis. Wenn die Sonne sich zum Horizont neigt und den Himmel glutrot tränkt, vor dem sich der Tempel auf seinem Felsen als schwarze Silhouette abhebt, kann sich keiner mehr der Magie dieses Ortes entziehen. Für die Rückfahrt nach Jimbaran benötigten wir noch eine Stunde. Den Fahrer entlohnten wir mit 280.000 Rp. Zum Abendessen gönnten wir uns in einem der Seafood Warungs am Strand frischen Fisch (Red Snapper und Garoupa), der mit Reis, Kartoffeln, Gemüse, verschiedenen Saucen, Obst und Erdnüssen serviert wurde. Es war sehr lecker und gar nicht so teuer.

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